»Rheinland-Pfälzer sind keine Revolutionäre«

Joachim Mertes über die rheinland-pfälzische Sozialdemokratie in Geschichte und Gegenwart (Interview)

150 Jahre Sozialdemokratie haben auch auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz ihre Spuren hinterlassen.
Bis zum Jubiläumsjahr 2013 war es allerdings ein langer Weg. Die Arbeiterbewegung folgte in der Mitte des 19. Jahrhunderts den Eisenbahntrassen nach Rheinhessen und in die Pfalz, wo schon bald erste Arbeitervereine entstanden. Die ländlichen Regionen in Hunsrück, Eifel und Westerwald waren dagegen lange Zeit eine »Diaspora« für die Sozialdemokratie. Auf die Zeit der Sozialistengesetze, Parteispaltungen und Widerstandsbewegungen in der NS-Zeit folgten die Neuanfänge der Sozialdemokratie nach 1945.

Im neu gegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz blieb der SPD lange Zeit die Oppositionsrolle vorbehalten. Das änderte sich 1991, als Rudolf Scharping erstmals eine Landtagswahl für die Sozialdemokraten entscheiden konnte. Seitdem wird das Land von der SPD regiert.

Wir haben den Präsidenten des rheinland-pfälzischen Landtages Joachim Mertes um einen Rückblick auf diese wechselhafte Parteigeschichte gebeten. Im Gespräch mit Jonathan Roth beschreibt Mertes die Entwicklung der rheinland-pfälzischen Sozialdemokratie in Geschichte und Gegenwart und spricht über kleinbürgerliche Arbeiterführer, die Partei der drei Bezirke und den Regierungsstil der SPD.